Ganztagesbetreuung (GT)
„Bienenkorb“ und „Schneckenhaus“
Kinder ab 3 Jahren
Gruppengröße: 18 Kinder
Zeit: Mo – Do, 7.15 – 16.30, Fr. bis 15.00 Uhr
Der Kindergarten öffnet um 7.15 Uhr. Spätestens um 8.30 Uhr sind alle Kinder da. Bis ca. 9.30 Uhr findet die erste Freispielzeit statt. Während dieser Zeit wird das Frühstück bereitet, hauswirtschaftliche Tätigkeiten ausgeführt und jahreszeitliche Aktivitäten, Festvorbereitungen, Bastel- und Handarbeiten finden statt. Die Kinder sind frei darin, sich an den Aktivitäten zu beteiligen, sich eigene Anregungen dadurch zu holen oder zu spielen.
Gegen 9.30 Uhr ist „Aufräumzeit für alle Leut’“ und es folgt der Morgenkreis mit Singen, Märchen erzählen oder Puppenspiel. Anschließend gehen alle in die Garderobe und ins Bad, um die Hände zu waschen. Nun gehen wir zum gemeinsamen Frühstück.
Daran anschließend findet die zweite Freispielzeit im Garten statt oder wir gehen spazieren und besuchen einen der umliegenden Spielplätze.
Gegen 12.00 Uhr ist diese Phase beendet und es folgt der Reigen, der inhaltlich dem Jahreslauf folgt.
Um 12.30 Uhr gibt es Mittagessen, das von einem Bio-Caterer in der Umgebung geliefert wird.
In der Schneckenhausgruppe werden nach dem Essen im Gruppenraum die Schlafzelte aufgebaut. Nach dem Händewaschen und Toilettegehen schlüpft jedes Kind in sein Schlafzelt. Auch die ErzieherInnen legen sich, nach dem Prinzip von Vorbild und Nachahmung, ebenfalls zur Ruhe. Diese Ruhezeit dauert ca. eine halbe Stunde.
Die Bienenkorb-Kinder gehen mit den beiden Nachmittagserzieherinnen in den Schlafraum im Untergeschoss, wo jedes Kind sein Bettchen mit Betthimmel hat. Und die Erzieherinnen ebenfalls einen Ruheplatz haben. Nach einer halben Stunde geht eine Erzieherin mit den Kindern, die nicht eingeschlafen sind, wieder in den Gruppenraum.
Bis 14.15 Uhr sind alle Mittagskinder abgeholt. Die noch schlafenden Kinder werden 14.30 Uhr geweckt und um 15.00 Uhr gibt es ein gemeinsames Nachmittagsvesper, welches von den ErzieherInnen zubereitet wird. Anschließend klingt der Kindergartentag mit Freispiel im Garten aus und nach einem langen Tag in großer Gemeinschaft genießen die Kinder diese Zeit besonders.
16.30 Uhr schließt der Kindergarten. Am Freitag ist die Schließzeit schon um 15 Uhr.
Ein Rückblick auf die Anfänge und das Werden der Ganztagesbetreuung
Die Anfänge der Ganztagesbetreuung im Pforzheimer Waldorfkindergarten liegen nun schon bald zwanzig Jahre zurück: Im Kindergartenjahr 2001/02 wurde mit der Nachmittagsbetreuung begonnen. Damals waren es nur wenige Kinder, die bis zum Spätnachmittag im Kindergarten blieben.
In den folgenden Jahren wuchs die Zahl der „Ganztageskinder“ stetig an. Die steigende Nachfrage nach GT-Plätzen führte dazu, dass es seit dem Kindergartenjahr 2012/13 zwei reine Ganztagesgruppen in der Vogesenallee mit jeweils 18 Kindern gab.
In all den Jahren unterlag die Konzeption unserer Ganztagesbetreuung, insbesondere die Gestaltung der Ruhezeit und des Ablaufs am Nachmittag immerwährender Veränderung.
Die Angebotsvielfalt wurde durch die Einführung der sogenannten „Modulzeit“ erweitert, da vielen Familien die Betreuung bis 14.15 Uhr ausreicht.
Aktuell sind in der Vogesenallee in den beiden Gruppen „Bienenkorb“ und „Schneckenhaus“ jeweils 18 Kinder, die entweder einen Ganztagsplatz oder einen Modulplatz belegen.
Das kleine Kind braucht einen ihm gemäßen Rhythmus.
Rhythmus und Wiederholung sind wesentliche Elemente der Waldorfpädagogik. Zum einen lebt Rhythmus in Sprache, Musik und Bewegung und wird in vielfältiger Form im Reigen, in der Eurythmie, bei Fingerspielen, Sprüchen, Geschichten gepflegt.
Zum anderen ist es die bewusste Gestaltung des Tages- und Wochenablaufs mit rhythmisch wiederkehrenden Tätigkeiten und Ereignissen; die Einbettung in die jahreszeitlichen Rhythmen, die Gestaltung der Feste im Jahreslauf, die den Kindern Sicherheit und Orientierung, Geborgenheit und Verlässlichkeit gibt und damit die Wachstums- und Lebenskräfte stärkt.
Rhythmus ist nicht Takt – es ist ein Schwingen von einer Polarität zur anderen, wie das Ein- und Ausatmen beim Atemrhythmus. Im Tageslauf unseres Waldorfkindergartens wechseln daher Zeiten des freien Spiels, in denen die Kinder ihren eigenen Impulsen folgen können (Ausatmen), mit Zeiten gemeinsamen, geführten Tuns (Einatmen) bspw. im Reigen, in der Märchenzeit, bei den gemeinsamen Mahlzeiten und der Ruhezeit.
Das kleine Kind lebt mehr im Element des Ausatmens, braucht aber gerade, wenn es den ganzen Tag mit vielen Kindern und Erwachsenen zusammen ist, auch Zeiten des zur-Ruhe-kommens.